1465 schriftlich erwähnt als Waffenschmiede der Herzöge (Georg der Reiche sah immer von der Burg aus das Feuer)
1516 Bürgerrechtsvergabe und Genehmigung zur Ausübung des Handwerks "Schmiede am Bach"
24. Juli 1516 Martin Gumpelsberger, Windenmacher und Bürger, erhält von Herzog Wilhelm IV. das Erbrecht für ewige Zeiten auf die Schleifmühle (Urkunde liegt im Staatsarchiv in München).
Herzog Wilhelm IV. verleiht dem Windenmacher und Bürger zu Burghausen Martin Gumpelsberger und seinen Nachkommen Erbrecht auf die zu errichtende Schleifmühle neben dem Damm des Weihers beim Siechenhaus.
(Original im Bayrischen Staatsarchiv München, Kurbaiern 14306)
Originalübersetzung:
Von Gottes Gnaden wir Wilhelm Pfalzgraf bei Rain, Herzog in Ober- und Niederbayern etc. bekenne öffentlich mit dem Brief ein allermänniglich, das wir zu einem ewigen Erbrecht geben haben. Geben auch hiermit wissentlich in Kraft des Briefes Martin Gumpelsberger Windenmacher Bürger zu Burghausen, seiner Hausfrauen, aller Ihren Erben und Nachkommen auf Schleifmühle, so gedacht Windenmacher aufrichten und pawen wirdet. Doch in Alberg dennen so Ihr Grund der enden haben, so schaden zu machen, die bei unseren weien Weihern zu Heilig Kreuz bei den Sondersichen zenagst bei Burghausen gelegen, stößt an den Damm des unteren Weihers, in Öttiner Gericht gelegen, ist Urbar auf den Kasten dasselbe, doch allso, das sie uns und unseren Nachkommen jährlich zur Rechter Dienstzeit auf dasselben unsern Kasten an allen Abgang davon dienen und geben sollen ein Pfund sechs Schilling Pfennig unser Landeswehrung.
Sie sollen auch das benannt unser Urbar mit allen Sachen stiftlich, pewlich und wesentlich halten, damit wir und unsere Nachkommen unser jährlich Gült und Vorderung alweg wohl davon bekommen mögen.
Sie sollen auch dasselbe unser Urbar an uns oder an jeden Kastners oder unserer Nachkommen wissen und willen nicht versetzen, verändern, verkommern noch verkaufen. Diesweil sie das allso tun, so sollen sie der bemellten Erbrecht unvertieben sein. Wenn sie aber dawieder täten, so möchten wir, unser Nachkommen das Gedacht unser Urbar andern uns gefällig verlassen, darein und dawider sie dann ganz nichts zersprechen noch zerhandeln hetten, in keiner Weise. Wer auch den Brief mit unserem oder unseren Nachkommen gutem Willen inne hat, auch uns, unseren Nachkommen gilt um die Forderung ist, der hat alle die Recht, als sei selbst und wir an den Brief geschrienen stehn, ohne geverde. Zu Urkund haben wir unser Sekret an den Brief tun hengen. Der geben sit an sand Jakobs des Heiligen Zwelfpoten Abend nach Christi unser‘s lieben Herren Gebruder Fünfzehnhundert und danach in den Sechzenten Jahre.
×1621 Georg Händel, Klingenschmied, wird das Bürgerrecht erteilt.
1645Maria Hanlin, bürgerl. Klingenschmiedin
1725Johann Georg und Apolonia Alteneder - Hackenschmied
1752Josef Hager - Hackenschmied
1762 ist Georg Schweiger, Hackenschmied, als Besitzer der kurfürstlichen Hackenschmiede vermerkt. Diese gehört in die Jurisdiktion des Rentamtes.
1785Fam. Schweiger wird Besitzer
1801Xaver Hager wird Besitzer
1809ist das Anwesen noch "erbrechbar zum Rentamt"
1821Johann Nepomuk Hager - Hackenschmiede
1841ist für das Haus 301 die reale Hammer- und Waffenschmiede "Gerechtsame" festgehalten.
26.1.1844Franz X. Strasser, ledig, erwirbt von Anna Hager das Anwesen für 900 Gulden mit Schmiede-Gerechtsame. Aus Furth bei Tittmoning stammend, hatte er am 29.12.1843 das Bürgerrecht in Burghausen erhalten.
Nach Franz Xaver Strasser übernimmt desen Sohn Josef Strasser die Schmiede. Nachfolger - Maximilian Strasser, Hammerschmiedemeister, geb. 1901, gest. 1994.
Nachfolger Maximilian Strasser, Hammerschmiedemeister, geb. 1933, gest. 1997, ledig und kinderlos
1997Strassers Neffe Frank Wagenhofer und seine Frau Gerlinde übernehmen in der 6. Generation die Schmiede und leben dort mit Sohn Sebastian und Tochter Elena.
Mit Unterstützung von Vater Sepp Wagenhofer beginnt die umfangreiche Renovierung der Gebäude mit dem Ziel, die Hammerschmiede weiter zu betreiben und somit auch diesen alten Berufsstand nicht aussterben zu lassen.
2004 Sanierung der Hammerschmiede und Schleiferei
Schmiede vor der Sanierung
Schmiede nach der Sanierung
Außenanlagen vor der Umgestaltung
Außenanlagen nach der Umgestaltung
2005 Sanierung des G'sell'nhaus
Planung und Durchführung durch Josef Wagenhofer
Herstellung von Rüstungen und Waffen, in Friedenszeiten Herstellung von Arbeitsgeräten und Werkzeugen
Hr. Stechele schrieb von der Klingen- und Häckelschmiede um 1465
Der Stauweiher (erwähnt in der Urkunde von 1516) veranlasste die am anschließenden Bach liegenden Müller immer wieder zu Einsprüchen und Prozessen. Durch die ungleiche Herablassung von Wasser haben die Müller ein "sehr schlechtes Gemalter und dadurch gibt es ein schlechtes Gebrech und damit ein schlechtes Bier."
PS: Aber sie haben nicht's ausrichten können. (Ausspruch von Max Straßer sen.)
Die Wassermengen betrugen bis vor wenigen Jahren noch ca. 100 l/s. Der rapide Rückgang der Wassermenge ist noch nicht geklärt. Das durchfließende Wasser speist den anschließenden Wöhrbach bzw. Wöhrsee mit Frischwasser.
1882 - Der Hammerschmied
2002 - Der Hammerschmied
2003 - Der Deutsche Hammer
1946 - Der Dorfschmied
1893 - Hammerschmiedslohn
1840 - Hammerschmiedslohn
1893 - Hammerschmiedslohn
1910 - Der Schmied
1855 - Der Schmied und sein Töchterlein
1908 - Drei Ripp'n, drei Rapp'n
19. Jahrh. - Hammerschmiedgselln
1848 - Hammerschmiedliad
1877 - Herr Schmied
1858 - Können tun, was mer wölln
Schmied-Gstanzln
1936 - Und ist das Dörfchen noch so klein
Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern
Vielen Dank dafür!
„Die Schmiede“ Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848)